Das „Türalihus“ ist ein historisches Bürgerhaus. Ursprünglich im Jahr 1485 als Bauernhaus erbaut, entwickelte es sich im Lauf der Zeit und mit wachsendem Vermögen der Eigentümer zu einem herrschaftlich barocken Bürgerhaus. Das in der Region einzigartige turmartige Treppenhaus wurde im 17. Jahrhundert ergänzt (Türali = Türmchen) und verlieh dem Haus seinen Namen. Beim „Türalihus“ war es nicht der Besitzer, der auf die Stiftung zukam, sondern das Dorf Valendas, das um Unterstützung bat. Man war auf der Suche nach Möglichkeiten, das Dorf wiederzubeleben und die stetige Abwanderung aufzuhalten. Das „Türalihus“ hatte vor der Restaurierung lange leer gestanden und war heimlicher Treffpunkt der Dorfjugend.
Im Rahmen dieser Dorfrevitalisierung wurden mehrere Häuser renoviert und zeitgemäß umfunktioniert. So befindet sich heute in der alten Dorfschule ein Naturmuseum, das alte Gasthaus serviert moderne Gerichte und das „Türalihus“ bringt als bewohnbares Denkmal interessierte Gäste in den Ort.
Die beiden Wohnungen im Haus für insgesamt elf Gäste, können einzeln aber auch zusammen gemietet werden. Die obere Wohnung mit holzvertäfelten Wänden – teilweise noch mit historischen Malereien – verfügt über eine freistehende Badewanne und ein großes Esszimmer. In der Küche dominiert der alte Steinfußboden, die rußgeschwärzten Steinwände und der noch funktionierende Holzofen. In der unteren Wohnung gibt es statt der Badewanne eine freistehende Dusche und ebenso eine moderne Küche im alten Gemäuer. Durch die dicken Wände ist es drinnen sehr ruhig, obwohl das Haus im Ortskern liegt. Im Türalihus finden Feriengäste umgeben von Bergen und der spektakulären Natur jede Menge Ruhe und spannende Geschichte(n).
Wer möchte, kann auf unserem Blog noch einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Apartments | ab150 € |
ganzes Haus | ab385 € |
ArchitekturFür die Renovierung und Sanierung wurden regionale Architekten und Handwerker beauftragt. Dabei werden nicht nur die Techniken und das Wissen der Region erhalten, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen. Die Restaurierungen am Bau wurden mit regionalen Materialien umgesetzt.Sgraffito-Künstler rekonstruierten die alten Renaissance-Fassadenmalereien. Dabei werden verschiedenfarbige Schichten von Putz aufgetragen und die Bilder in diese reingeritzt. Das Türalhus wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet: Mit dem zweiten Preis des „Constructive Alps 2015“, dem Architekturpreis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen, der Auszeichnung für «Umgang mit denkmalwürdiger Bausubstanz» der Wüstenrot Stiftung und der Auszeichnung für «gute Bauten» in Graubünden.
Die von der Stiftung beauftragtenHausbetreuer:innen sind Teil der lokalen Bevölkerung. Die Idee der Stiftung ist es neben der Rettung der historischen Gebäude auch eine berufliche Perspektive und Wertschöpfung in die oft von Abwanderung betroffenen Regionen zu bringen durch Arbeitsplätze und Tourismus. Die Hausbetreuer:innen werden zu Beginn ihrer Tätigkeit für die Themen der Baukultur geschult und in die baukulturelle Geschichte des Hauses eingeführt. Die Gäste erhalten bei ihrer Ankunft eine Hausführung mit Erklärungen zum Bau und zur Architektur.
Die „Stiftung Ferien im Baudenkmal“ wurde 2005 gegründet, um historische Häuser in der Schweiz vor dem Verfall, Abriss oder Leerstand zu bewahren. Die ältesten Gebäude sind aus dem frühen vierzehnten Jahrhundert, das jüngste Haus aus dem Jahr 1933. Die Häuser sind oft Schenkungen der Besitzer, die keine Möglichkeit haben die Gebäude zu sanieren. Die Stiftung sammelt dann Spendengelder und sucht wann immer möglich lokaleArchitekten und Handwerker, die das Gebäude möglichst originalgetreu restaurieren und sanieren. Durch die Mieteinahmen der als Ferienhäuser vermieteten Objekte werden die laufenden Kosten gedeckt und der Erhalt der Häuser gewährleistet. Die Stiftung verbindet Denkmalschutz mit nachhaltigem Tourismus. So wird nicht nur Geschichte lebhaft erfahrbar, sondern gleichzeitig Wertschätzung für die Baukunst, Nachhaltigkeit durch den Erhalt der Häuser und die Identität der Region vermittelt. Mittlerweile bietet die Stiftung über fünfzig Objekte in der Schweiz an, die unterschiedlicher nicht sein könnten – genau so unterschiedlich wie ihre spannenden Geschichten.
UmweltGeheizt wird das Haus mit Pellets (Zentralheizung) und den zwei Holzöfen. Die dicken Steinwände bleiben im Sommer angenehm kühl und im Winter speichern sie lange die Wärme. Der Abfall wird recycelt und das Gebäude wird mit natürlichen Reinigungsmitteln geputzt.
... Die Struktur des ehemaligen Patrizierhauses lässt dabei die Neunutzung durch zwei Einzelwohnungen zu – mit geringen Abstrichen an die heutigen Gewohnheiten. Doch auch die neuen Ferienwohnungen im «Türalihus» sollen eines gewissen Luxus nicht entbehren. Abgeschiedenheit und Einfachheit, die Ort und Objekt verheissen, sind eben nur im äusseren Bild des «Kollektiven» vorhanden – im Inneren erwarten den Feriengast bei aller denkmalgerechten Sanierung nun ein freistehender Kochblock mit Glaskeramikherd und ein Bad mit Duschschale in der Raummitte. Denn unweigerlich stösst man bei Küche und Bad an die Grenzen einer strengen Sanierung des Bestandes: Will man denn als verwöhnter Städter vor die Türe auf die Toilette gehen? Will man den Herd frühmorgens erst einheizen müssen, ehe man den Espresso aufsetzen kann? – Hier bietet das Prinzip der «Collage» einen folgerichtigen Ausweg, um handwerklich auf hohem Niveau und ästhetisch zeitgemäss beiden Anforderungen gerecht zu werden: dem Bestand und dem Komfort.
Lange Zeit stand das Türalihus leer. Zuletzt, erzählte Bühler, habe darin der Ziegenhirte des Dorfes gewohnt. Seit der behutsamen Renovierung kann man hier zwei herrliche Ferienwohnungen mieten. Nachdem Bühler vorsichtig anklopfte – „vielleicht ist gerade jemand hier?“ –, inspizierten wir die Räume: Inmitten einer ehemaligen holzvertäfelten Schreibstube glänzt nun eine Badewanne. Im nach Süden ausgerichteten Prachtsalon speisen die Gäste unter barocken Deckengemälden. In der modern und funktional eingerichteten Küche hingegen kann man sich wie im Mittelalter fühlen: Ein speckiger, aus einem Wandschlitz schräg herausragender Stein diente als Spülbecken, als das Wasser noch mit Eimern vom Brunnen geholt werden musste. Daneben, in einem rußgeschwärzten Eck, könnte man theoretisch noch über einem offenen Feuer kochen.
Apartments | ab150 € |
ganzes Haus | ab385 € |
Von Chur benötigt man circa eine halbe Stunde bis zum Türalihaus (26 km). Von Bern ist man circa 3 Stunden unterwegs (266 km), von Zürich knapp 2 Stunden (144 km) und von München circa 3,5 Stunden (300 km). Die genaue Anschrift findet sich auf der Website.
Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Valendas Sagogn (Regionalzug von Chur). Von dort verkehrt ein Bus Richtung Valendas Dorf. Die Bushaltestelle befindet sich quasi vor dem Haus.
...keine neue Unterkunft verpassen
...tolle Angebote erhalten