Erstmal heißt es ein wenig schwitzen, denn das Rifugio Alpe San Romerio liegt auf 1.800 Metern, die es zu Fuß zu erklimmen gilt. Bereits der Anstieg ist schon die Reise wert, wandert man doch durch natürliche Wälder, atmet saubere Luft und genießt dabei eine traumhaft schöne Landschaft. Oben angekommen, wird es immer besser. Die Betreiber nennen sich nicht umsonst „Gärtner eines kleinen Paradieses“.
In der Berghütte – vollständig aus natürlichen und nachhaltigen Materialien errichtet – lebt es sich, umsorgt von einem authentischen und passioniertem Serviceteam, im besten Sinne vereint mit der Natur. Aus dem Doppelzimmer "Crot" lässt der Panoramablick in die italienischen Alpen aus dem Südfenster schon vor dem Frühstück die Herzen höher schlagen: wer Frühaufsteher ist, sieht hier die Sonne über dem südlichen Puschlav aufgehen. Aus dem Fenster des Zweibettzimmers "Toni" blickt man auf den Gipfel des "Cornasc“.
Im Rifugio wird einem nach kurzer Zeit bewusst, dass die einfachen Dinge zum glücklich sein ausreichen. Der volle Alltag zu Hause mit seinen Herausforderungen und Verpflichtungen rückt in den Hintergrund und man darf einfach nur sein. In der Natur, als Teil von ihr, in ihrem Rhythmus. Es ist die Vision der Betreiber, genau dies zu leben. Deswegen führen sie mit Leidenschaft die Traditionen der Alpwirtschaft weiter und geben Gästen gerne die Möglichkeit des „Miterlebens“ - etwa durch eigenhändiges Zimmern eines Holzschemels. Aktivitäten wie Wandern, Yoga oder Mountainbiken laden zur Bewegung ein.
Unmittelbar auf dem Gelände des Rifugios steht das 1.000 jährige romanische Kirchlein "San Remigio". Es ist eine frühere Mönchs-Sommerresidenz, die vorbeikommenden Pilgern eine Herberge bot. Um das Kirchlein ranken sich viele Mythen und es sind original Fresken aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Den geneigten Besucher lädt es zum Meditieren ein.
Das Kirchlein des Rifugios trohnt direkt über dem Lago di Poschiavo, dem blau-grün schimmernden See des Tals. An seinen Ufern liegt der Ort Poschiavo, der mit seiner hübschen Innenstadt mit südländischen Flair beeindruckt. Das Ortsbild weist mit steinplattengedeckten Häusern des 16. bis 19. Jahrhunderts auf, die sorgfältig restauriert wurden.
Von der Alpe sieht man auf das bekannte Kreisviadukt von Brusio, rund 1.000 Meter unterhalb. Es ist ein eingleisiges, schleifenförmiges Eisenbahn-Viadukt der Rhätischen Bahn (RhB) und ist als Wahrzeichen der durch das Puschlav führenden meterspurigen Berninabahn Teil des UNESCO-Welterbes. Als weiteres Ausflugsziel mit der Rhätischen Bahn liegt der große Gletschergarten von Cavaglia mit seinen zahlreichen Gletschermühlen in der Nähe des Rifugios.
Einzelzimmer | ab32 € |
Doppelzimmer | ab95 € |
Familienzimmer | ab135 € |
ArchitekturDas Rifugio existiert seit rund 800 Jahren, die Grundmauern des Hauses selbst wurden vor über 200 Jahren errichtet. Als der heutige Besitzer Gino Bongulielmi die traditionelle Alp vor 29 Jahren in 5. Generation von seinem Onkel erbte, bestand diese hauptsächlich aus Stallungen, Heuböden und einer einfachen Unterkunft. Nachdem er den Alpbetrieb sechs Jahre lang mit Käsen, Heuen und der Bewirtung von wenigen Tagesgästen weitergeführt hatte, begann er das alte Haus von Hand auf aufwändig zu erneuern und darin eine einfache, aber moderne Herberge zu errichten. In über 20 Jahren ist daraus in mehreren Bau-Phasen ein nachhaltig aufgestelltes Rifugio entstanden.
Die alte Bausubstanz wurde dafür übernommen und mit einfachen Materialien von der Alp wie Stein, Holz und Stahl weiter gebaut, um den einfachen aber gemütlichen Charakter zu erhalten. Dies ist die Grundphilosophie von Gino Bongulielmi. Mit Steinen, Fichtennadeln, Kompost-Mist und ähnlichem wurden nachhaltige Produkte und Bauten wie Drainagen, Trockenmauern, Crott (=traditioneller Stein-Kuppelbau der als natürlicher Kühlschrank dient) gebaut und wieder aufgebaut.
Die Zimmer sind von Gino, einem gelernten Schreiner, selbst ausgebaut worden, das dominierende Material ist daher Holz. Der Stil ist geradlinig und einfach, farbliche Akzente wie zum Beispiel durch Vorhänge oder warme Wolldecken werden mit einem warmen Rot und Steingrau gesetzt.
Durch die Holzausstattung in Kombination mit warmen Rot- und Grautönen entsteht eine gemütliche Atmosphäre.
FoodDie Küche und Gerichte zeichnen sich durch ein sehr hohes Maß an lokal produzierten Lebensmitteln und hausgemachten Spezialitäten aus der Region des Puschlavs aus. Die Gastgeber bemühen sich, so viele Produkte wie möglich lokal von der Alpe beziehungsweise aus dem Puschlav zu beziehen, um den regionalen Wirtschaftskreislauf nachhaltig zu stärken. Viele der angebotenen Gerichte stehen ausschließlich auf der Tageskarte, da sie stets frisch zubereitet werden, ja nach Saisonzeit und lokaler Verfügbarkeit. Der Betrieb ist Mitglied des Puschlaver Gütesiegels "100 % Valposchiavo" und bietet im Rahmen dessen einige ausschließlich mit Puschlaver Zutaten zubereitete Gerichte an.
Im zum Haus gehörenden biodynamisch bepflanzten Gärten der Alpe werden Salate, Kräuter, Getreide und Gemüse gezogen, die rein natürlich aus dem Kreislauf der Alpe gedüngt und gewässert werden. Die Bio-Hühner können sich frei bewegen und legen täglich frische Eier. All diese Zutaten bilden die Basis der Speisekarte. Ein typisches und natürlich hausgemachtes Gericht ist das leckere Älpler-Polenta mit Buchweizenmehl, wahlweise mit Gemüse der Saison und Bergkäse oder Gorgonzola, Ragout oder Lüganiga, einer Puschlaver Wurst, die entweder gesotten oder gebraten gereicht wird.
Darüber hinaus gibt es täglich weitere hausgemachte Spezialitäten wie: Gerstensuppe, Gnocchi mit frischen Brennnesseln von der Alp, Pizzoccheri, Strozzapreti und Spätzli in verschiedenen Variationen Nicht zu vergessen die leckeren Kuchen und das Puschlaver Ringbrot. Abschließend mundet ein Grappa San Romerio, ein Lakritzschnaps oder ein Amaretti mit Grappa San Romerio.
Die Küche hält immer auch eine Auswahl an vegetarischen Gerichten bereit.
Das Personal weiß um die besonderen Bedingungen eines Alp-Betriebs im Beherbergungssektor: Natur und Gäste bestimmen den Takt und unsere oft wetterabhängigen Tage sind schwer zu planen. Die Arbeitszeit auf der Alpe ist mit der im Tal nicht vergleichbar, daher sind die Betreiber mit dem Team dazu in täglicher Kommunikation. Die Mitarbeiter sind aufgrund der saisonalen Öffnungszeiten von Mai bis Oktober befristet angestellt. In der Regel haben sie aufgrund unserer zurückgezogenen Lage einen Arbeitsweg von mehr als einer Stunde, daher wird den Mitarbeitern jeweils ein kleines Personalzimmer auf der Alp zur Verfügung gestellt. In der Hochsaison leben hier alle zusammen wie eine große Familie unter einem Dach und verbringen viel Zeit miteinander.
Das gesamte Team ist sehr engagiert zur Erhaltung der Alpe und ihres Kulturraumes: Dazu gehören die Pflege von Wäldern, Wiesen und der Naturstraßen, sowie der Quelle (Quellfas), und Erhalt und Bau von Trockenmauern, Weiden und Wanderwegen. Auf dem Gelände des Rifugios steht das 1.000 Jahre alte Kirchlein "San Romerio", wonach der Ort seinen Namen erhielt. Das Kirchlein ist formal dem Besitz der italienischen Gemeinde Tirano zugesprochen worden, im kirchlichen Gebrauch für Gottesdienste jedoch in die Schweizer Gemeinde Brusio eingegliedert worden. Die Betreiber des Rifugios haben die kulturelle Pflege und Fürsorge für das unter Denkmalschutz stehende Kirchlein übernommen und kümmern sich um Sauberkeit, Dekoration des Altarraums, Bepflanzung der Außenanlage sowie kleinere Instandsetzungsarbeiten. All dies tun sie in ihrer (Frei-) Zeit, damit San Romerio dadurch als Begegnungsort für die lokale Bevölkerung sowie für Gäste erhalten bleibt.
UmweltEinen nachhaltigen Begegnungsort zu schaffen, mit anderen Menschen zu teilen und für die kommenden Generationen vorzusorgen ist seit Anfang an ein wesentlicher Teil der Mission von Gino Bongulielmi. Mit der täglichen Arbeit auf der Alp tragen die Betreiber zum Schutz und Erhalt der Natur des Tales bei: etwa der Wald- und Wiesenpflege, dem Bestoßen der Weiden mit Mutterkühen im Zeitraum Juni-Oktober, dem natürlichen Düngen der Erde und biodynamischer Gartenbau zur Vermeidung von Monokultur. Das Wissen über die biodynamischen Grundsätze wird gerne mit den Gästen geteilt.
Ein weiteres Grundprinzip auf der Hütte ist die Vermeidung von Abfall. Der nicht ganz zu vermeidenden Abfall wird getrennt: biologisch verwertbare Abfälle werden kompostiert und im eigenen Berggarten verwendet. Verpackungsmaterial, Glas und andere wiederverwendbare Materialien werden dem Verwertungszyklus zugeführt – konkret bedeutet dies, dass all dieser Abfall ins Tal gebracht und dort vom kommunalen Müllentsorgungsunternehmen abgeholt wird.
Die Gäste werden im persönlichen Gespräch und über ausliegende Infomaterialien zu den Besonderheiten unserer Energiegewinnung informiert und um bedachten Verbrauch von Wasser und Strom gebeten.
Well-BeingOberhalb des Rifugios, direkt am Waldrand und mit einmaligem Panoramablick vom Berninapass bis in die italienischen Alpen, haben die Betreiber aus Stein und Holz ein Freiluft Yoga-Plateau gebaut. Es bietet Platz für kleine Gruppen (zum Beispiel für Yoga-Retreats) und kann von jedem Gast individuell nach Absprache genutzt werden. Auf Anfrage werden in Kooperation mit einer Yogalehrerin aus dem Tal Outdoor-Yogaklassen angeboten.
Die 2 Nächte in San Romerio waren der absolute Traum. Es war noch schöner als die Bilder und die Beschreibung auf Eurer Seite versprochen haben. Ein ganz großes Erlebnis und Gino ist ein hervorragender Gastgeber.
Wir waren ganz begeistert von der Alpe San Romerio. Gino, der Hüttenwirt, seine Schwester Silvi, eine begnadete Köchin, Daniela, und Manuel, der BUFTI haben uns den Aufenthalt im wahrsten Sinne versüsst.
Wo sollen wir beginnen, die Auffahrt und der Fußweg auf fast 2000 Meter.. sind eine echte Herausforderung, aber ein guter Einstieg, um in diesen magischen Ort einzutauchen. Oben angekommen, erwarteten uns Gino und sein Team mit der Bitte, die Schuhe auszuziehen und in Hausschuhe zu schlüpfen, spätestens da war klar, wir würden familiär in die Hüttenfamilie aufgenommen. Nach hausgemachter Polenta...mmhmm und einem Veltliner früh im Bettchen, morgens der Blick auf die 3000er. Mehr Alpengefühl geht kaum. Wunderschöne, aber auch teilweise anspruchsvolle Wanderungen, immer neue Wandergäste und die dazugehörigen Gespräche, der ein oder andere hausgemachte Grappa mit Zapfen! Dann nicht zu vergessen die Yogaplattform mit unverbauter Sicht auf die herrlichen Schweizer Alpen. Die kleine 1000jährige Kirche tat ihr Übriges, beim eigenhändigen Glockenläuten bekommt man einen neuen Blick aufs Leben. Immer wieder gerne.
Einzelzimmer | ab32 € |
Doppelzimmer | ab95 € |
Familienzimmer | ab135 € |
Mit dem Auto kann man bis nach Piaz fahren, wo es einen kostenfreien Parkplatz gibt. Von dort aus läuft man circa. 20 Minuten bis zur Alp. Von Zürich aus fährt man circa 4 Stunden bis Piaz (260 km), von Innsbruck aus auch circa 4 Stunden (240 km), von Mailand aus circa 3 Stunden (175 km) und von München aus sind es knapp 5,5 Stunden (327 km). Die genaue Adresse und Anfahrtsbeschreibung erhalten Sie bei Buchung.
Mit dem Zug (oder Bernina Express) geht es bis Brusio. Von dort fährt ein Postauto nach Viano (Reservierung notwendig). Von Viano ist es eine 2-stündige Wanderung bis San Romerio. Alternativ fährt ein Postauto bis Piaz, von dort läuft man ca. 20 Minuten bis zur Alp.
...keine neue Unterkunft verpassen
...tolle Angebote erhalten