Wenn man auf Gut Neuwerk in der Eifel aus dem Fenster schaut, sieht man vor allem eines: sattes Grün. Die Unterkunft befindet sich mitten im Naturschutzgebiet des Rosenthals, umgeben von Wald und Heuwiesen, in völliger Ruhe — der nächste Nachbar ist einen Kilometer entfernt. Sara und Michael Niedrig wohnen mit ihren drei Kindern und den Großeltern in dieser wildromantischen Idylle und betreiben dort drei schnuckelige Ferienhäuser.
„Ein Leben im Einklang mit der Natur“ haben sie sich für ihre Kinder gewünscht und im Frühjahr 2019 das Kölner Großstadtleben gegen die Eifeler Landluft eingetauscht. Und den Schritt seither nicht bereut. „Wir haben hier Bienen, Schmetterlinge, Molche, Eisvögel, Kormorane...und entdecken tägliche Neues. Wir wohnen in einem echten Biotop! Den Kindern das alles zeigen zu können, ist toll!“, Sara arbeitet als Sportjournalistin und macht gerade eine Weiterbildung als Heilpraktikerin, ihr Mann Michael ist im Sportmanagement tätig. Auf dem Gut arbeiten sie nebenbei am Projekt „Selbstversorgung“. „Die Vision ist, dass wir irgendwann arbeiten gehen, weil wir es können und nicht, weil wir es müssen“, erzählt Michael. Die Ferienhausvermietung spielt dabei eine zentrale Rolle. Nach und nach haben sie die Unterkunft renoviert und inzwischen drei Häuser des historischen Gebäudeensembles in der Vermietung. Die Einrichtung der Ferienwohnungen ist individuell gestaltet. Eine Mischung aus alt und neu, ein bisschen Vintage, ein bisschen Industrie-Stil, am Ende fügt sich alles zu einer angenehm puristischen Einheit.
Die ersten Funde, die auf eine Bewirtschaftung des 6ha großen Areals hindeuten, sind über 2000 Jahre alt und gehen bis in die Römerzeit zurück. Die antike Römische Wasserleitung, die das Wasser der Eifel 116km bis nach Köln brachte, führt einmal quer über das Gelände und bildet im ehemaligen Verwalterhaus sogar die Rückwand des Wohnzimmers. Echte Historie zum Anfassen! Die ersten Aufzeichnungen gibt es ab dem 18. Jahrhundert. Als Ergänzung zum bestehenden Altwerk, wurde die Eisenschmiede „Neuwerk“ errichtet, die bis heute Namensgeber des Gutes ist. Der heutige Grundriss des Guts entstand ca. 1778, wurde jedoch immer wieder aufgrund von Umbauten verändert.
Wer möchte, kann auf unserem Blog noch einen Blick hinter die Kulissen im Gut Neuwerk werfen.
Cottage | ab150 € |
ArchitekturBei der Renovierung wurde auf die Verwendung von nachhaltigen, natürlichen Materialien geachtet und ebenso darauf, alten Bestand zu erhalten. Im Verwalterhaus wurde beispielsweise die alte Glaswolle entfernt und anschließend mit der nachhaltigen Alternative Hanf gedämmt. Bei der Renovierung helfen regelmäßig zwei Dorfbewohner, der Eifeler ist patent, das haben Sara und Michael bereits herausgefunden. Für die neue Kombi-Heizung aus Stückholz und Pellets wurde ebenfalls ein Unternehmen aus der Umgebung beauftragt, denn der persönliche Kontakt zu regionalen Anbieter*innen ist den Gastgebern wichtig. Die Inneneinrichtung besteht zum großen Teil aus Second-Hand-Möbeln, viele von Freunden und Familie.
FoodSara bewirtschaftet einen ca. 2000qm großen Obst- und Gemüse-Garten nach den Prinzipien der Permakultur. Alles funktioniert in einem geschlossenen Kreislauf und macht sich die guten Ideen der Natur zunutze. Ein weiteres Standbein auf dem Weg zur Selbstversorgung. Ernteüberschüsse, insbesondere im Sommer und Herbst, werden großzügig mit den Gästen geteilt. Das neueste Experiment umfasst 82 Trüffelbäume, die auf zwei großen Wiesen am Gutseingang gepflanzt wurden. Die Eier der im Garten lebenden Hühner stehen den Gästen zudem für leckere Frühstücksei-Variationen zur Verfügung. Ansonsten versorgen sich die Gäste in den Küchen der Ferienwohnungen auf Gut Neuwerk selbst.
In der Nebensaison bietet die Gastgeberfamilie alternative Urlaubskonzepte an: bei „Urlaub gegen Hand“ können Gäste beispielsweise mit anpacken und dafür kostenfrei übernachten.
UmweltNachhaltigkeit sowie Verbundenheit zur Natur werden im Gut Neuwerk gelebt.
Auch die energetische Selbstversorgung ist ein erklärtes Ziel.
Die alte Ölheizung wurde durch eine moderne Kombi-Heizung aus Stückholz und Pellets ersetzt, die mit Holz aus dem eigenen Wald befeuert wird.
Eine Kompostheizung (Biomeiler), die über die Rotte von Hackschnitzeln aus Holzabfällen Warmwasser erzeugt, in das neue Heizungssystem einspeist und am Ende wertvollen Kompost für den Garten liefert, ist in Planung.
Auf dem Dach des Pumpenhauses, in dem sich der hofeigene Brunnen befindet, wurde eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert. Die Wiederbelebung der ehemaligen Eisenschmiede-Wasserkraftanlage mit einer modernen Turbine ist ebenfalls in Planung.
In den Ferienwohnungen wird so gut es geht auf Plastik verzichtet. Außerdem kommen Spülmittel aus Kernseife und generell Alternativen an Seifen und Reinigungsutensilien zum Einsatz. Abfälle werden stets getrennt und biologische Müll geht an die auf dem Hof lebenden Tiere oder wird kompostiert.
Well-BeingVon externen Partner*innen werden Yoga Retreats angeboten. Eine Sauna, in Flussnähe, ist zudem in Planung.
Das Areal ist sechs Hektar groß, es gibt einen See, einen Bachlauf, zwei Esel, neun Katzen, sieben Schafe, zwei Gänse »und hoffentlich auch bald einige Hühner«, schmunzelt Sara Niedrig. Sie ist mit ihrem Mann Michael sowie den beiden Kindern Max und Romy auf Gut Neuwerk heimisch geworden. Seit Mai bewohnt die Familie einen großen Teil des über 250 Jahre alten Anwesens, auf dem der Römerkanal unter anderem Teil einer Hauswand ist.
Fotos: Martin Miseré
Cottage | ab150 € |
Gut Neuwerk ist nur eine knappe Stunde von Köln entfernt (68 km). Von Düsseldorf aus fährt man eine gute Stunde (103 km), von Koblenz aus benötigt man knapp 1,5 Stunden (126 km) und von Frankfurt aus circa 2,5 Stunden (241 km). Die genaue Adresse findet sich auf der Website.
Der Bahnhof in Urft mit Direktverbindung nach Köln ist nur 12 Gehminuten vom Gutseingang entfernt.
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